- Welche Förderung gibt es 2026?
- Wie funktioniert die BAFA-Förderung?
- Welche KfW-Kredite gibt es?
- Gibt es regionale Programme?
- Kann ich HEMS steuerlich absetzen?
- Wie beantrage ich die Förderung?
- Welche Systeme sind förderfähig?
- Wird Nachrüsten gefördert?
- Wie wird in Österreich gefördert?
- Fazit
- Häufig gestellte Fragen
Die Installation eines Home Energy Management Systems lohnt sich 2026 doppelt: Neben den Einsparungen bei Strom- und Heizkosten gibt es attraktive staatliche Zuschüsse. Das BAFA fördert HEMS im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude mit 15 bis 25 Prozent der Kosten. Zusätzlich stehen zinsgünstige KfW-Kredite, regionale Programme der Bundesländer und steuerliche Absetzbarkeit zur Verfügung. Wer sein HEMS mit Wärmepumpe, Photovoltaik oder Batteriespeicher kombiniert, kann sogar bis zu 35 Prozent Förderung erreichen. Der Antrag muss vor Auftragsvergabe gestellt werden – wir zeigen dir den genauen Ablauf und alle Fördermöglichkeiten.
Welche Förderung gibt es 2026 für ein HEMS?
2026 gibt es weiterhin mehrere Fördermöglichkeiten für HEMS. Die Bundesförderung läuft unverändert weiter und wird durch regionale Programme ergänzt. Das BAFA fördert HEMS über die Bundesförderung für effiziente Gebäude im Rahmen von Heizungsoptimierungen nach § 14 BEG EM. Die KfW bietet mit dem Programm 270 zinsgünstige Kredite für digitale Steuerungssysteme an. Zusätzlich gibt es in mehreren Bundesländern eigene Förderprogramme, die sich gezielt an Hausbesitzer richten.
Die Förderlandschaft war 2025 stabiler als in den Vorjahren. Nach dem schwachen Start der Heizungsförderung Anfang 2024 wurden im ersten Halbjahr 2025 deutlich mehr Anträge bewilligt. Wärmepumpen hatten mit über 80 Prozent den größten Anteil an den Förderungen. Für HEMS bedeutet das: Die Systeme werden besonders dann gefördert, wenn sie im Zusammenhang mit einer Wärmepumpe installiert werden. Das BAFA hat für 2025 rund 15,3 Milliarden Euro für Energieeffizienz und erneuerbare Energien im Gebäudebereich vorgesehen.
Ein wichtiger Punkt: HEMS wird nicht als Einzelmaßnahme gefördert, sondern immer im Kontext anderer energetischer Maßnahmen. Das bedeutet für dich konkret: Du kannst HEMS als Teil einer Heizungsoptimierung, bei der Installation einer Wärmepumpe oder im Rahmen einer umfassenden energetischen Sanierung fördern lassen. Die Kombination mehrerer Maßnahmen erhöht dabei die Fördersumme deutlich.
Wie funktioniert die BAFA-Förderung für HEMS?
Das BAFA fördert HEMS über die Bundesförderung für effiziente Gebäude mit 15 bis 25 Prozent der Kosten. HEMS gilt als digitales System zur energetischen Betriebs- und Verbrauchsoptimierung und wird im Rahmen von Heizungsoptimierungen nach § 14 BEG EM bezuschusst. Die Förderung deckt sowohl die Hardware als auch die Installation durch ein Fachunternehmen ab. Bei einem typischen HEMS-System mit Kosten von 2.000 bis 3.000 Euro bedeutet das einen Zuschuss von 300 bis 750 Euro.
Was umfasst die BEG-Förderung konkret?
Die BEG EM fördert HEMS als Teil der Heizungsoptimierung mit 15 Prozent Basisförderung. Die Förderung erhöht sich auf 20 Prozent, wenn die Maßnahme im Rahmen eines individuellen Sanierungsfahrplans durchgeführt wird. Dieser Bonus von 5 Prozent lohnt sich, wenn du ohnehin mehrere energetische Maßnahmen planst. Förderfähig sind digitale Systeme zur Energieoptimierung wie Smart Home Steuerungen, HEMS und Verbrauchsmanagement sowie die netzdienliche Steuerung von Energieflüssen im Gebäude.
Die maximale förderfähige Summe beträgt 60.000 Euro pro Wohneinheit bei Maßnahmen mit Sanierungsfahrplan und 30.000 Euro ohne Fahrplan. Bei einem HEMS-System als Einzelmaßnahme liegt die Förderung bei 15 Prozent von beispielsweise 2.500 Euro, also 375 Euro. Wird das HEMS zusammen mit einem hydraulischen Abgleich und der Optimierung der Heizungsanlage installiert, können die Gesamtkosten von 5.000 bis 8.000 Euro mit 15 bis 20 Prozent gefördert werden.
Welche Voraussetzungen muss ich erfüllen?
Für die BAFA-Förderung gelten folgende Voraussetzungen:
- Gebäudealter: Das Gebäude muss bei Durchführung der Maßnahme mindestens 5 Jahre alt sein. Der Bauantrag oder die Bauanzeige müssen mindestens 5 Jahre zurückliegen.
- Fachunternehmen: Die Installation muss durch ein eingetragenes Fachunternehmen erfolgen. Eigeninstallationen sind nicht förderfähig.
- Technische Anforderungen: Das HEMS muss die Mindestanforderungen der ESanMV erfüllen und zur energetischen Betriebs- und Verbrauchsoptimierung beitragen.
- Kombination mit Heizungsoptimierung: HEMS wird nur in Verbindung mit anderen Heizungsoptimierungsmaßnahmen gefördert, beispielsweise mit hydraulischem Abgleich oder der Integration in eine übergeordnete Regelung.
- Energieeffizienz-Experte: Bei manchen Maßnahmen muss ein zertifizierter Energieeffizienz-Experte eingebunden werden. Dies ist besonders bei umfassenden Sanierungen der Fall.
- Antragstellung vor Maßnahmenbeginn: Der Förderantrag muss vor der Auftragserteilung beim BAFA eingereicht werden. Nachträgliche Anträge werden grundsätzlich abgelehnt.
- Technische Projektbeschreibung: Seit 2024 müssen Fachunternehmen vor der Antragstellung eine technische Projektbeschreibung erstellen, die alle relevanten Projektangaben erfasst.
Wie hoch ist die Förderung bei Kombination?
Die Förderhöhe steigt deutlich, wenn du HEMS mit anderen energetischen Maßnahmen kombinierst. Hier die wichtigsten Kombinationen:
| Kombination | Fördersatz | Beispielkosten | Zuschuss |
|---|---|---|---|
| HEMS allein (mit Heizungsoptimierung) | 15-20% | 2.500 € | 375-500 € |
| HEMS + Wärmepumpe (Umfeldmaßnahme) | 30-70% | 25.000 € (inkl. WP) | 7.500-17.500 € |
| HEMS + PV + Batteriespeicher | 15-20% | 18.000 € | 2.700-3.600 € |
| HEMS im Rahmen Gesamtsanierung | 20-25% | 45.000 € | 9.000-11.250 € |
Besonders attraktiv ist die Förderung bei der Installation einer Wärmepumpe mit HEMS. Hier gilt das HEMS als Umfeldmaßnahme und wird mit dem gleichen Fördersatz wie die Wärmepumpe selbst bezuschusst. Bei einer Grundförderung von 30 Prozent für die Wärmepumpe plus 20 Prozent Geschwindigkeitsbonus plus 5 Prozent Effizienzbonus können bis zu 70 Prozent Förderung erreicht werden. Das HEMS als Umfeldmaßnahme profitiert dabei von diesem Fördersatz mit.
Welche KfW-Kredite gibt es für HEMS?
Die KfW bietet mit dem Programm 270 zinsgünstige Kredite für erneuerbare Energien an. Dieses Programm heißt offiziell "Erneuerbare Energien Standard" und unterstützt den Einbau von Stromspeichern und digitalen Steuerungssystemen. Der Kredit kann bis zu 100 Prozent der Investitionskosten abdecken, wobei der Höchstbetrag pro Vorhaben bei 150 Millionen Euro liegt. Für private Haushalte sind Kreditbeträge von 5.000 bis 100.000 Euro üblich.
Die Zinssätze liegen 2025 bei etwa 4,5 bis 5,5 Prozent effektivem Jahreszins, abhängig von der Bonität und der Laufzeit. Die Laufzeiten können zwischen 5 und 30 Jahren gewählt werden. Es gibt tilgungsfreie Anlaufjahre von bis zu 3 Jahren, in denen nur Zinsen gezahlt werden müssen. Die Beantragung erfolgt über die Hausbank, die den Kredit bei der KfW refinanziert.
Ein wichtiger Vorteil der KfW-Kredite: Sie können mit BAFA-Zuschüssen kombiniert werden. Du kannst also beispielsweise 20 Prozent BAFA-Zuschuss erhalten und die restlichen 80 Prozent über einen KfW-Kredit finanzieren. Diese Kombination macht größere Investitionen in HEMS, Wärmepumpe und Photovoltaik auch ohne Eigenkapital möglich. Voraussetzung ist lediglich eine ausreichende Bonität für die Kreditvergabe.
Gibt es regionale Förderprogramme für HEMS?
Ja, mehrere Bundesländer haben eigene Förderprogramme aufgelegt, die HEMS direkt oder indirekt unterstützen. Die regionalen Programme konzentrieren sich meist auf Photovoltaik, Batteriespeicher und Energiemanagement in Kombination. Hier der Überblick über die wichtigsten Länderprogramme Stand 2025:
Welche Bundesländer fördern HEMS?
| Bundesland | Programm | Förderung | Status 2025 |
|---|---|---|---|
| Baden-Württemberg | Netzdienliche Speicherprogramme | Zuschüsse für Speicher + Energiemanagement | Aktiv |
| Bayern | 10.000-Häuser-Programm | Bis 3.200 € Speicherförderung | Aktiv |
| Berlin | Solar-PLUS-Programm | Bis 30.000 € für Speicher | Aktiv |
| Brandenburg | - | Keine Landesförderung | - |
| Bremen | Photovoltaik nach Plan | Darlehen bis 50.000 € | Aktiv |
| Hamburg | Solar-und-Gründach-Förderung | Zuschüsse für PV auf Gründächern | Aktiv |
| Hessen | - | Keine Landesförderung | - |
| Mecklenburg-Vorpommern | - | Keine Landesförderung | - |
| Niedersachsen | Kommunale Programme | Je nach Kommune unterschiedlich | Regional |
| Nordrhein-Westfalen | progres.nrw | Wallbox-Förderung inkl. Energiemanagement | Aktiv |
| Rheinland-Pfalz | - | Keine Landesförderung | - |
| Saarland | - | Keine Landesförderung | - |
| Sachsen | - | Keine Landesförderung | - |
| Sachsen-Anhalt | - | Keine Landesförderung | - |
| Schleswig-Holstein | - | Keine Landesförderung | - |
| Thüringen | - | Keine Landesförderung | - |
Welche Städte bieten zusätzliche Förderung?
Neben den Landesprogrammen fördern viele Städte und Gemeinden Energiemanagement-Systeme zusätzlich. München bietet im Rahmen des Förderprogramms Energieeinsparung Zuschüsse für Photovoltaik und Batteriespeicher an, wobei auch intelligente Steuerungstechnik berücksichtigt wird. Hamburg fördert über verschiedene Programme sowohl PV-Anlagen als auch die Integration von Energiemanagement-Systemen.
Berlin hat mit dem Solar-PLUS-Programm eines der großzügigsten kommunalen Förderprogramme. Hier werden Batteriespeicher in Einfamilienhäusern mit 300 Euro pro Kilowattstunde Speicherkapazität gefördert, maximal 15.000 Euro. In Mehrfamilienhäusern gibt es sogar bis zu 65 Prozent der Kosten für Anschaffung und Installation, maximal 30.000 Euro. Das dazugehörige Energiemanagement-System wird als Teil der Gesamtanlage mitgefördert.
Düsseldorf, Köln und Bonn haben ebenfalls eigene Förderprogramme. In Bonn gibt es über das Programm "Solares Bonn" 100 Euro pro Kilowatt-Peak für PV-Anlagen, wenn die gesamte belegbare Dachfläche ausgeschöpft wird. Zusätzliche Zuschüsse gibt es für Energiemanagement-Systeme in Wohngebäuden ab vier Wohneinheiten. Die Förderprogramme sind oft schnell ausgeschöpft, daher solltest du dich frühzeitig bei deiner Kommune informieren.
Kann ich ein HEMS steuerlich absetzen?
Ja, HEMS-Installationen kannst du auf zwei Wegen steuerlich geltend machen. Die Installation durch ein Fachunternehmen fällt unter haushaltsnahe Handwerkerleistungen nach § 35a EStG. Zusätzlich kann HEMS als Teil einer energetischen Sanierung nach § 35c EStG über drei Jahre von der Steuer abgesetzt werden. Beide Wege schließen sich gegenseitig aus – du musst dich für einen Weg entscheiden. Mehr Details zu den Gesamtkosten und Finanzierungsmöglichkeiten eines HEMS findest du in unserem ausführlichen Kosten-Artikel.
Wie funktioniert die Absetzung über § 35a EStG?
Über § 35a EStG kannst du 20 Prozent der Arbeitskosten für die HEMS-Installation von der Steuer absetzen, maximal 1.200 Euro pro Jahr. Die Materialkosten sind bei diesem Weg nicht absetzbar, nur die Lohnkosten des Handwerkers. Bei einer HEMS-Installation mit 1.500 Euro Lohnkosten und 1.500 Euro Materialkosten kannst du also 20 Prozent von 1.500 Euro, also 300 Euro, direkt von deiner Steuerschuld abziehen.
Voraussetzung ist, dass die Zahlung unbar auf das Konto des Handwerksbetriebs erfolgt ist und du eine ordnungsgemäße Rechnung mit ausgewiesenen Lohnkosten vorweisen kannst. Die Steuerermäßigung wird direkt von deiner Steuerschuld abgezogen, nicht vom zu versteuernden Einkommen. Das bedeutet: Hast du 2.000 Euro Steuern zu zahlen und setzt 300 Euro HEMS-Installation ab, zahlst du nur noch 1.700 Euro.
Was bringt die Absetzung nach § 35c EStG?
Der Steuerbonus für energetische Sanierungen nach § 35c EStG ist deutlich großzügiger als § 35a. Hier kannst du 20 Prozent der gesamten Aufwendungen inklusive Materialkosten über drei Jahre verteilt absetzen, maximal 40.000 Euro bei Investitionen bis 200.000 Euro. Die Absetzung erfolgt gestaffelt: Im ersten und zweiten Jahr jeweils 7 Prozent der Aufwendungen, höchstens 14.000 Euro pro Jahr, und im dritten Jahr 6 Prozent, höchstens 12.000 Euro.
Voraussetzungen für § 35c EStG sind: Das Gebäude muss bei Durchführung der Maßnahme älter als 10 Jahre sein, du musst es zu eigenen Wohnzwecken nutzen, die Maßnahmen müssen durch ein Fachunternehmen ausgeführt werden und du benötigst eine Bescheinigung nach amtlich vorgeschriebenem Muster vom ausführenden Fachunternehmen. HEMS gilt dabei als "Optimierung bestehender Heizungsanlagen" und ist somit förderfähig.
Wichtig: Die steuerliche Förderung nach § 35c EStG ist nicht kombinierbar mit BAFA-Zuschüssen oder zinsgünstigen KfW-Darlehen. Du musst dich also entscheiden: Entweder BAFA-Zuschuss oder steuerliche Absetzung. In den meisten Fällen lohnt sich der BAFA-Zuschuss mehr, da er direkt ausgezahlt wird und nicht über drei Jahre gestreckt ist. Die steuerliche Absetzung ist vor allem dann interessant, wenn du die BAFA-Förderung nicht beantragen konntest oder möchtest.
Wie beantrage ich die HEMS-Förderung?
Die Beantragung der HEMS-Förderung erfolgt ausschließlich vor Beginn der Maßnahme beim BAFA. Nachträgliche Anträge werden grundsätzlich abgelehnt. Der Antragsprozess läuft komplett online über das BAFA-Portal ab. Hier die Schritt-für-Schritt-Anleitung:
Wie läuft die Antragstellung ab?
- Energieberatung einholen: Kontaktiere einen zertifizierten Energieeffizienz-Experten über die Datenbank energie-effizienz-experten.de. Dieser erstellt eine Bedarfsanalyse und prüft, welche Maßnahmen förderfähig sind.
- Angebote von Fachunternehmen einholen: Hole mindestens zwei Angebote von Fachbetrieben ein. Diese müssen alle förderfähigen Maßnahmen detailliert aufführen.
- Technische Projektbeschreibung erstellen lassen: Das Fachunternehmen erstellt eine Technische Projektbeschreibung und erhält dafür eine TPB-ID, die zwei Monate gültig ist.
- BAFA-Antrag online stellen: Registriere dich im BAFA-Portal unter bafa.de und fülle den Antrag für Heizungsoptimierung aus. Gib die TPB-ID des Fachunternehmens an.
- Auf Bewilligung warten: Das BAFA prüft deinen Antrag in der Regel innerhalb von 3 bis 6 Monaten. Du erhältst einen Zuwendungsbescheid mit der Bewilligungssumme.
- Auftrag erteilen: Erst nach Erhalt des Zuwendungsbescheids darfst du den Auftrag an das Fachunternehmen erteilen. Die Installation muss innerhalb von 36 Monaten abgeschlossen sein.
- Installation durchführen lassen: Das Fachunternehmen installiert das HEMS und alle weiteren Maßnahmen gemäß Angebot.
- Verwendungsnachweis einreichen: Nach Abschluss reichst du die Rechnungen, Zahlungsnachweise und die Fachunternehmererklärung beim BAFA ein. Die Zahlung muss unbar erfolgt sein.
Kann ich die Förderung nachträglich beantragen?
Nein, in fast allen Fällen ist eine nachträgliche Beantragung nicht möglich. Der Förderantrag muss zwingend vor Auftragserteilung beim BAFA eingereicht werden. Als Beginn der Maßnahme gilt bereits die Auftragserteilung, nicht erst der Baubeginn. Hast du den Auftrag bereits erteilt, ist eine Förderung ausgeschlossen. Diese Regelung gilt für alle BAFA-Programme ohne Ausnahme.
Eine Ausnahme gab es nur für den Heizungstausch: Zwischen dem 1. Januar 2024 und 31. August 2024 konnten Aufträge erteilt und die Förderung bis zum 30. November 2024 nachgeholt werden. Diese Übergangsregelung ist jedoch ausgelaufen und gilt nicht für Heizungsoptimierungen mit HEMS. Plane daher ausreichend Zeit für die Antragstellung ein, bevor du Verträge unterschreibst.
Welche Unterlagen benötige ich?
Für den vollständigen Förderantrag benötigst du folgende Dokumente:
- Kostenvoranschlag des Fachunternehmens: Detaillierte Aufstellung aller Positionen mit Einzel- und Gesamtpreisen
- Technische Projektbeschreibung mit TPB-ID: Vom Fachunternehmen erstellt und beim BAFA eingereicht
- Bescheinigung des Energieeffizienz-Experten: Falls erforderlich bei umfassenden Maßnahmen
- Grundbuchauszug oder Kaufvertrag: Nachweis des Eigentums am Gebäude
- Nach Abschluss Rechnungen und Zahlungsnachweise: Alle Rechnungen müssen in deutscher Sprache vorliegen und die förderfähigen Maßnahmen ausweisen
- Fachunternehmererklärung: Bestätigung des Fachbetriebs über die ordnungsgemäße Installation nach technischen Mindestanforderungen
Welche HEMS-Systeme sind förderfähig?
Förderfähig sind HEMS-Systeme, die als digitale Systeme zur energetischen Betriebs- und Verbrauchsoptimierung dienen. Das BAFA fördert sowohl Komplettsysteme als auch modulare Lösungen mit intelligentem Batteriemanagementsystem. Wichtig ist, dass das System die Energieflüsse im Gebäude aktiv steuert und zur Effizienzverbesserung beiträgt. Reine Visualisierungs-Apps ohne Steuerungsfunktion sind nicht förderfähig.
Die technischen Anforderungen an förderfähige HEMS-Systeme umfassen:
- Aktive Steuerungsfunktion: Das System muss Verbraucher wie Wärmepumpe, Wallbox oder Speicher aktiv ansteuern können, nicht nur Daten anzeigen
- Integration in Gebäudetechnik: Schnittstellen zu Heizung, PV-Anlage, Batteriespeicher und steuerbaren Verbrauchern müssen vorhanden sein
- Smart-Meter-Anbindung: Anbindung an intelligente Messsysteme zur Erfassung der Energieflüsse in Echtzeit
- Prognose-Funktionen: Wetterbasierte Vorhersagen und Verbrauchsprognosen für vorausschauende Steuerung
- Netzdienstlichkeit: Fähigkeit zur Teilnahme an dynamischen Stromtarifen und netzdienlicher Steuerung nach § 14a EnWG
- Professionelle Installation: Einrichtung und Parametrierung durch zertifizierten Fachbetrieb
Nicht förderfähig sind Eigenbauanlagen, Prototypen, gebrauchte Systeme oder reine Monitoring-Lösungen ohne Steuerungsfunktion. Systeme müssen den Stand der Technik repräsentieren und dürfen nicht veraltet sein. Hersteller sollten nachweisen können, dass ihre Systeme den technischen Mindestanforderungen entsprechen. Viele HEMS-Anbieter haben bereits Bescheinigungen vom BAFA oder anderen Prüfinstituten, die die Förderfähigkeit bestätigen.
Beispiele für förderfähige Systeme sind EcoFlow HEMS mit PowerOcean, SMA Home Energy Solution, Fronius Solar.web, E3DC HEMS, Sonnen eServices, Viessmann GridBox und KACO New Energy blueplanet Hybrid. Frage bei deinem Anbieter nach, ob das System BAFA-förderfähig ist und ob entsprechende Zertifizierungen vorliegen. Seriöse Anbieter kennen die Fördervoraussetzungen und können dir die nötigen Unterlagen bereitstellen.
Wird HEMS-Nachrüstung gefördert?
Ja, die Nachrüstung eines HEMS wird gefördert, allerdings meist mit niedrigeren Sätzen als bei Neuinstallationen. Wenn du ein HEMS nachträglich einrichten lässt, kannst du eine Förderung für Heizungsoptimierungen zur Effizienzverbesserung beantragen. Diese beträgt 15 Prozent ab einem Mindestinvestitionswert von 300 Euro. Wird die Nachrüstung im Rahmen eines individuellen Sanierungsfahrplans durchgeführt, erhältst du einen zusätzlichen 5-Prozent-Bonus, also insgesamt 20 Prozent.
Die Nachrüstförderung ist besonders interessant, wenn du bereits eine Wärmepumpe, Photovoltaik oder einen Batteriespeicher hast und diese jetzt intelligent vernetzen möchtest. Ein typisches HEMS-Nachrüstpaket kostet 1.500 bis 2.500 Euro. Bei 20 Prozent Förderung mit Sanierungsfahrplan bedeutet das einen Zuschuss von 300 bis 500 Euro. Die Installation muss durch ein Fachunternehmen erfolgen und die technischen Mindestanforderungen erfüllen.
Die Kombinierbarkeit mit anderen Förderungen ist bei der Nachrüstung eingeschränkt. Du kannst die HEMS-Nachrüstförderung nicht mit einer gleichzeitigen Wärmepumpen-Förderung kombinieren, da das HEMS dann als Umfeldmaßnahme der Wärmepumpe gelten würde. Hast du die Wärmepumpe bereits vor Jahren installiert und fördert sie jetzt nur das HEMS nach, gilt die 15-20 Prozent Nachrüstförderung. Bei zeitgleicher Installation von Wärmepumpe und HEMS ist der Fördersatz mit bis zu 70 Prozent deutlich höher.
Wie wird HEMS in Österreich gefördert?
In Österreich erfolgt die Förderung von HEMS hauptsächlich über das Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz sowie regionale Programme der Bundesländer. Der EAG-Investitionszuschuss für Photovoltaik-Anlagen und Stromspeicher kann bei der OeMAG beantragt werden. Energiemanagementsysteme werden dabei als Teil der Gesamtanlage mitgefördert. Die Fördersätze variieren je nach Anlagengröße und Installationsart zwischen 10 und 30 Prozent der Investitionskosten.
Ein wichtiger Unterschied zu Deutschland: In Österreich war bis 1. April 2025 die Mehrwertsteuer für Photovoltaikanlagen bis 35 kWp befreit. Diese Regelung ist ausgelaufen, dafür steht jetzt wieder der EAG-Investitionszuschuss zur Verfügung. Für Energiemanagement-Systeme in Unternehmen gibt es zudem die Förderung über die Umweltförderung des Bundes. Hier können bis zu 50.000 Euro pro Unternehmen für die Erstellung eines Energiemanagementsystems samt externer Beratung, Zertifizierung und Schulung gewährt werden.
Die österreichischen Bundesländer haben teilweise eigene Programme. In Oberösterreich gibt es das Programm "Öko Plus" mit verschiedenen Förderstufen. Die Steiermark bietet im Rahmen der Wohnhaussanierung Zuschüsse für Photovoltaik und Speichersysteme mit Energiemanagement. Tirol hat mehrere Sonderförderungsprogramme für Betriebe, Gemeinden und Energiegemeinschaften. Die Antragstellung erfolgt über die jeweiligen Landesstellen oder die Kommunalkredit Public Consulting.
Fazit: Lohnt sich die HEMS-Förderung 2025?
Die HEMS-Förderung 2025 lohnt sich besonders dann, wenn du sie geschickt mit anderen energetischen Maßnahmen kombinierst. Bei Installation zusammen mit einer Wärmepumpe erreichst du Fördersätze von bis zu 70 Prozent der Gesamtkosten. Auch die Kombination mit Photovoltaik und Batteriespeicher bringt dir 15 bis 20 Prozent Zuschuss. Selbst die reine Nachrüstung wird mit 15 bis 20 Prozent gefördert.
Wichtig ist die richtige Reihenfolge: Erst BAFA-Antrag stellen, dann auf Bewilligung warten und erst danach den Auftrag erteilen. Nachträgliche Anträge werden abgelehnt. Die Kombination aus BAFA-Zuschuss, zinsgünstigem KfW-Kredit und regionalen Programmen macht HEMS auch ohne Eigenkapital finanzierbar. Die steuerliche Absetzbarkeit bietet eine zusätzliche Option, ist aber nicht mit BAFA-Zuschüssen kombinierbar.
Der finanzielle Vorteil ist erheblich: Bei einem HEMS-System für 2.500 Euro sparst du mit 20 Prozent Förderung 500 Euro. In Kombination mit einer Wärmepumpe für 25.000 Euro und 50 Prozent Förderung reduziert sich deine Investition um 12.500 Euro. Zusätzlich senkt das HEMS deine Energiekosten um 300 bis 800 Euro pro Jahr. Die Investition amortisiert sich damit in 3 bis 5 Jahren. Nutze die Förderung 2025 – die Budgets sind begrenzt und könnten 2026 gekürzt werden.
Häufig gestellte Fragen
Ja, 2025 gibt es weiterhin Förderung für HEMS über BAFA, KfW und regionale Programme. Das BAFA fördert HEMS im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude mit 15 bis 25 Prozent der Kosten. Die KfW bietet zinsgünstige Kredite über das Programm 270 an. Zusätzlich haben mehrere Bundesländer eigene Förderprogramme für Energiemanagement-Systeme aufgelegt.
Die BAFA-Förderung beträgt 15 Prozent für Heizungsoptimierungen mit HEMS. Mit einem individuellen Sanierungsfahrplan erhöht sich die Förderung auf 20 Prozent. Bei einem HEMS-System für 2.500 Euro bedeutet das einen Zuschuss von 375 bis 500 Euro. In Kombination mit einer Wärmepumpe kann die Förderung sogar bis zu 70 Prozent erreichen.
Ja, über § 35a EStG kannst du 20 Prozent der Arbeitskosten absetzen, maximal 1.200 Euro pro Jahr. Alternativ kannst du über § 35c EStG 20 Prozent der Gesamtkosten über drei Jahre verteilt absetzen, maximal 40.000 Euro. Die steuerliche Absetzung ist aber nicht mit BAFA-Zuschüssen kombinierbar.
Das Gebäude muss mindestens 5 Jahre alt sein, die Installation muss durch ein Fachunternehmen erfolgen und der Antrag muss vor Auftragserteilung beim BAFA eingereicht werden. HEMS wird nur in Kombination mit Heizungsoptimierung gefördert. Eine Technische Projektbeschreibung vom Fachunternehmen ist erforderlich.
Ja, mehrere Bundesländer haben eigene Programme. Baden-Württemberg fördert netzdienliche Speichersysteme, Bayern bietet im 10.000-Häuser-Programm bis zu 3.200 Euro Speicherförderung, Berlin gewährt über Solar-PLUS bis zu 30.000 Euro für Speicher und NRW fördert über progres.nrw Wallboxen mit Energiemanagement.
Ja, die Kombination wird gefördert. Bei Installation von HEMS zusammen mit Photovoltaik und Batteriespeicher erhältst du 15 bis 20 Prozent Förderung über das BAFA. Bei Gesamtkosten von 18.000 Euro bedeutet das einen Zuschuss von 2.700 bis 3.600 Euro. Die KfW fördert zusätzlich mit zinsgünstigen Krediten.
Hole zunächst Angebote von Fachunternehmen ein, die eine Technische Projektbeschreibung erstellen. Stelle dann den Antrag online im BAFA-Portal vor Auftragserteilung. Nach Bewilligung kannst du den Auftrag erteilen und nach Abschluss die Rechnungen und Nachweise beim BAFA einreichen.
Nein, nachträgliche Anträge werden grundsätzlich abgelehnt. Der Förderantrag muss zwingend vor Auftragserteilung beim BAFA eingereicht werden. Als Beginn der Maßnahme gilt bereits die Auftragserteilung, nicht erst der Baubeginn. Plane ausreichend Zeit für die Antragstellung ein.
Förderfähig sind Systeme mit aktiver Steuerungsfunktion, die Energieflüsse im Gebäude optimieren. Beispiele sind EcoFlow HEMS, SMA Home Energy Solution, Fronius Solar.web, E3DC HEMS, Sonnen eServices und Viessmann GridBox. Das System muss technische Mindestanforderungen erfüllen und von einem Fachunternehmen installiert werden.
Ja, die Nachrüstung wird mit 15 Prozent gefördert, mit Sanierungsfahrplan sogar mit 20 Prozent. Bei Nachrüstkosten von 2.000 Euro erhältst du 300 bis 400 Euro Zuschuss. Die Förderung ist niedriger als bei Neuinstallation mit Wärmepumpe, wo bis zu 70 Prozent möglich sind.
Ein HEMS kostet 1.500 bis 3.000 Euro vor Förderung. Mit 20 Prozent BAFA-Förderung zahlst du noch 1.200 bis 2.400 Euro. In Kombination mit Wärmepumpe und 50 Prozent Förderung reduziert sich deine Gesamtinvestition erheblich. Die jährlichen Einsparungen von 300 bis 800 Euro führen zur Amortisation in 3 bis 5 Jahren.
Die KfW bietet über das Programm 270 zinsgünstige Kredite für erneuerbare Energien an. Die Zinssätze liegen bei 4,5 bis 5,5 Prozent effektiv. Du kannst bis zu 100 Prozent der Investitionskosten finanzieren mit Laufzeiten von 5 bis 30 Jahren. Der Kredit kann mit BAFA-Zuschüssen kombiniert werden.
Bei Installation mit Wärmepumpe gilt HEMS als Umfeldmaßnahme und wird mit dem gleichen Fördersatz gefördert. Die Grundförderung beträgt 30 Prozent, mit Geschwindigkeitsbonus 50 Prozent und mit allen Boni bis zu 70 Prozent. Bei Gesamtkosten von 25.000 Euro bedeutet das bis zu 17.500 Euro Zuschuss.
Du benötigst Kostenvoranschlag des Fachunternehmens, Technische Projektbeschreibung mit TPB-ID, Grundbuchauszug oder Kaufvertrag als Eigentumsnachweis. Nach Abschluss Rechnungen in deutscher Sprache, Zahlungsnachweise mit unbarer Zahlung und Fachunternehmererklärung über ordnungsgemäße Installation.
Nein, die Kombination ist ausgeschlossen. Du musst dich zwischen BAFA-Zuschuss und steuerlicher Absetzung nach § 35c EStG entscheiden. In den meisten Fällen lohnt sich der BAFA-Zuschuss mehr, da er direkt ausgezahlt wird. Die steuerliche Absetzung ist nur interessant, wenn BAFA-Förderung nicht infrage kommt.
Die Bearbeitungszeit beim BAFA beträgt in der Regel 3 bis 6 Monate. Nach Antragstellung erhältst du zunächst eine Eingangsbestätigung. Der Zuwendungsbescheid mit der Bewilligungssumme kommt meist nach 3 Monaten. Erst danach darfst du den Auftrag erteilen. Die Installation muss innerhalb von 36 Monaten abgeschlossen sein.
Bayern fördert über das 10.000-Häuser-Programm hauptsächlich Batteriespeicher mit bis zu 3.200 Euro. HEMS wird dabei als Teil des Speichersystems mitgefördert. Zusätzlich gibt es die BAFA-Bundesförderung von 15 bis 20 Prozent. Die Programme können kombiniert werden, wenn keine inhaltlichen Überschneidungen bestehen.
Ja, auch ohne Wärmepumpe lohnt sich die Förderung. Bei HEMS mit Photovoltaik und Batteriespeicher erhältst du 15 bis 20 Prozent Förderung. Die jährlichen Einsparungen durch optimierten Eigenverbrauch betragen 300 bis 500 Euro. Mit Förderung amortisiert sich die Investition in 4 bis 6 Jahren.
In Österreich erfolgt die Förderung über das Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz mit EAG-Investitionszuschüssen zwischen 10 und 30 Prozent. Für Unternehmen gibt es bis zu 50.000 Euro für Energiemanagement-Systeme über die Umweltförderung des Bundes. Die Bundesländer haben teilweise eigene Programme wie "Öko Plus" in Oberösterreich.